Unabhängiges Filmfest Osnabrück 2016: Sendung online

FilmFestSpezial hat in der Friedensstadt Osnabrück viele sehenswerte Filme entdeckt. Das Unabhängige Filmfest Osnabrück schaffte es mal wieder, den Zuschauer aus seiner Kino-Komfortzone zu holen – hinein in die aktuellen politischen und sozialen Probleme, die in bewegenden Filmen auf die Leinwand geholt wurden.

Moderatorin Clara Beutler hatte mit Anca Miruna Lazarescu, Soleen Yusef und Manuela Bastian drei Regisseurinnen zu Gast. Sie stellten beim Osnabrücker Filmfest ihre beeindruckenden Debuts vor. Soleen Yusef gewann mit ihrem emotionalen Familiendrama “Haus ohne Dach” über drei deutsch-kurdische Geschwister den Friedensfilmpreis der Stadt Osnabrück, der mit 12.500 Euro dotiert ist und von der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur gestiftet wird. Im Interview berichtete sie von der aktuellen Lage der Kurden in Irak.

Ebenfalls eine Familiengeschichte drehte die Deutsch-Rumänin Anca Miruna Lazarescu. Das Drama “Die Reise mit Vater” entführt den Zuschauer in das Jahr 1968 als mehrere rumänische Familien die einmalige Chance hatten, in den Westen zu gehen. Im Interview erzählt uns die Regisseurin die wahre Geschichte hinter dem Film.

In der Dokumentation “Where to, Miss?“ hat Regisseurin Manuela Bastian eine indische Taxifahrerin auf ihrem Weg in die berufliche Unabhängigkeit begleitet. Im Interview erzählt die Regisseurin, dass sie auch beim Dokumentarfilm nicht auf technische Raffinesse verzichten will.

Die Befreiung aus traditionellen Rollenbildern begegnete dem FilmFestSpezial-Team in vielen Filmen. So auch in dem preisgekrönten Drama und für den Auslands-Oscar 2017 nominierten Film “Sand Storm” aus Israel. Hier wird das Leben einer jungen Beduinin gezeigt, die mit den Regeln ihrer Dorfgemeinschaft hadert.

Ohne viel technischen Aufwand, aber mit viel Mut wurde “Les Sauteurs – Those Who Jump” gedreht. Bei diesem Dokumentarfilm bekam der Zuschauer einen selten authentischen Einblick in das Leben afrikanischer Flüchtlinge vor der europäischen Grenze. Co-Regisseur und Protagonist Abou Bakar Sidibé erzählte Clara Beutler, wie er als Flüchtling die Chance bekam, selber einen Dokumentarfilm zu drehen.

Einen ganz anderen Ansatz verfolgte Regisseur Pieter-Jan De Pue. Er stellte in Osnabrück seine semifiktive Dokumentation “Das Land der Erleuchteten” vor. In einer gewagten Mischung aus dokumentarischem Material und gestellten Szenen zeigt er die brutale Wirklichkeit einer Kinder-Gang in Afghanistan. FilmFestSpezial sprach mit dem Regisseur über die Grenzen von Fiktion und Realität.

Der Eröffnungsfilm “Die letzte Sau” setzte mit einem Agrar-Robin-Hood als Hauptperson auf eine Mischung aus schweinischem Witz und politischer Aufklärung. FilmFestSpezial sprach mit dem Regisseur Aron Lehmann über den Sinn und Unsinn von Genregrenzen – im Leben wie im Film. Mit ”Swiss Army Man” haben die Regisseure Daniel Kwon und Daniel Schreinert eine echte Überraschung auf die Leinwand gezaubert, die mit schwarzem Humor und Tiefgang glänzt. FilmFestSpezial stellt den Film vor.

FilmFestSpezial vom Unabhängigen FilmFest Osnabrück wird ab 2. November 2016 bei 11 TV-Sendern ausgestrahlt, bei den meisten Sendern auch als Stream im Internet. Die einzelnen Beiträge und Interviews sind bereits vorher auf YouTube zu sehen.

FilmFestSpezial ist eine Gemeinschaftsproduktion der drei niedersächsischen Bürgersender h1 – Fernsehen aus Hannover, TV 38 – Fernsehen für Südostniedersachsen und oeins – Fernsehen für die Region Oldenburg, unter Beteiligung des Landesverbandes Bürgermedien Niedersachsen (LBM) und des Film & Medienbüros Niedersachsen (FMB). Gefördert wird das Projekt aus Mitteln der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH und aus Mitteln der Niedersächsischen Landesmedienanstalt. Schirmherr ist Ministerpräsident Stephan Weil.

Infos: www.filmfestspezial.de
Filme: www.youtube.com/user/ffspezial
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